Viel los gewesen! Nicht nur häuft sich die Erwerbsarbeit, die vor dem großen Sommer noch getan werden will. Auch sozial war einiges los. Zum Beispiel die EM, was den ein oder anderen zu Photo-Expeditionen im sehr buntem Fangewimmel veranlaßt hat, so auch uns von Collateral Eyes. Und dann natürlich das Familientreffen Meet & Street, nun schon das vierte, und mit 300 Leuten mittlerweile fast ein wenig aus den Fugen geraten. Meine Herren, man hat ja kaum noch Zeit, mit Jedem mal zu sprechen, den man kennt!
Die Hamburger haben das absolut phantastisch organisiert, mit Zugangsbändchen und Namensschildern, mit mehreren geführten Photowalks und einer Homebase in der norwegischen Seemannskirche (die genau zwischen der finnischen und der dänischen Seemannskirche liegt), dazu Kaffee, Kuchen, Grillgut und Bier. Schon am Vorabend ging es mit einem Warm-up los, und wir Wahnsinnigen haben uns für den Fußmarsch durch den alten Elbtunnel nach Wilhelmsburg entschieden. Die Idee war mittelgut, denn schon am zweiten Tag haben wir unsere Füße kaum noch gespürt. Am Ende des Wochenendes sollte ich fünfzig Kilometer auf der Uhr haben. Uff.
Rund um die Musicaltheater war einiges los, da hätten wir noch mehr Zeit verbringen können.
Am Abend kam sogar kurz die Sonne raus. Heike und ich haben unser Bier vergessen und die Kameras hochgerissen.
Achim und ich haben uns noch auslachen müssen, daß wir uns ein Taxi zum Hotel bestellt haben, aber ohne Taxi hätten wir den Brautmodeladen nicht gesehen. Mitten im industriellen Nirgendwo im Tiefdunklen also dieses sehr lange Fenster, und dahinter, illuminiert wie Geistererscheinungen, eine Reihe Brautkleider. Ich hab mir die Stelle im Telefon markiert, damit ich sie wiederfinde. Falls ihr Euch wundert, warum ich am Samstag schon kurz vor Sonnenuntergang verschwunden bin: Ich war mit Achim Brautkleider gucken.
Auch in der Stadt war einiges los, nämlich Triathlon, verbunden mit vielen Absperrungen. Wir mussten am Sonntag sehr genau überlegen, wie wir eigentlich zum Bucerius-Kunstforum kommen, wo wir uns ja alle noch die Cartier-Bresson-Ausstellung anschauen wollten. Eigentlich hätte ich da an einem anderen Tag hingehen sollen, ich war nahezu nicht mehr aufnahmefähig für die unfaßbare Masse an Bildern. Wer nochmal nach Hamburg kommt: Das lohnt sich. Vor allem die Auftragsarbeiten für Zeitungen und Zeitschriften sieht man sonst nicht so oft.
Andere haben das Meet&Street-Familientreffen auch schon dokumentiert, etwa Achim. Oder Thomas B. Jones. Oder Samuel. Ich muß das alles wirklich nicht nochmal erzählen. Ich kann hier einfach locker zusammenfassen, für alle, die sich fragen, ob sich das lohnt: Doch, ja. Es macht Spaß. Es bietet die Gelegenheit, eine andere Stadt zu besuchen. Nächstes Jahr am 12.7. zum Beispiel Dresden, da war ich noch nie. Es gibt Einheimische, die einen an Orte führen, auf die man vielleicht selbst nicht gekommen wäre, etwa das Parkhaus oder den alten Elbtunnel. Überraschenderweise gelingen auch beim Rudelknipsen immer wieder ein paar okaye Bilder.
Am Ende ist es natürlich einfach ziemlich kommunikativ. Inzwischen ist das Rudel der Straßenfotografen in Deutschland überraschend unübersichtlich geworden, man kennt nicht mehr jeden einzelnen, es bilden sich Nischen. In meiner Nische wird zum Beispiel fast gar nicht über Technikzeugs gesprochen, was ich sehr angenehm finde. Ich habe deutlich mehr über Hunde geredet als über Technikzeugs, dabei hab ich nicht mal einen Hund. Und natürlich, aber das ist normal, habe ich mehr über Kaffee geredet als über Technikzeugs.
Zimmer in Dresden ist jedenfalls gebucht.
Links
Dass Thomas Hoepker kürzlich gestorben ist, habt ihr bestimmt mitbekommen. Mich hat es wirklich traurig gemacht, er hat mal als sehr geduldiger Guide ein Rudel Journalisten zum Photofestival Mannheim-Heidelberg-Ludwigshafen begleitet, unter anderem mich. Daher sei hier noch einmal die Dokumentation “Dear Memories” verlinkt, die immer noch in der ARD-Mediathek zu sehen ist.
Zu Gast im Unposed-Podcast: yours truly!
Die Doku Everybody Street ist jetzt in der arte-Mediathek!
Überraschung! Ältestes Foto Deutschlands entdeckt
Terminkalender
bis 22. September: “Stadt der Fotografinnen. Frankfurt 1844 – 2024” im Historischen Museum Frankfurt
bis 11. August: Zeitgenössische Fotografie aus Irland, Haus am Kleistpark, Berlin
bis 25. August: Nina Welch-Kling stellt Straßenfotografie aus New York aus, und zwar im Kunstverein Schweinfurt
bis 1. September: RAY Triennale für Fotografie, Rhein-Main-Gebiet
15. Juni bis 22. September: HCB im Bucerius-Kunstforum Hamburg
6. September bis 24. November: Sabine Weiss, Freiraum für Fotografie Berlin
Wettbewerbe
Pisa Street Photography International, Deadline HEUTE
Street Photographers Foundation Awards, Deadline 31. Juli
Street Macadam Awards, Deadline 7. September